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Dave Stewart & The Spiritual Cowboys: Live At Rockpalast – Köln 1990 (Review)

Artist:

Dave Stewart & The Spiritual Cowboys

Dave Stewart & The Spiritual Cowboys: Live At Rockpalast – Köln 1990
Album:

Live At Rockpalast – Köln 1990

Medium: DVD/Do-LP/Do-CD/LP&CD-Box
Stil:

Rock und etwas Pop

Label: M.I.G.-Music/Indigo
Spieldauer: 84:50 (Do-CD und LP) / 100:00 (DVD)
Erschienen: 25.11.2016
Website: [Link]

Gemeinsam mit ANNIE LENNOX war DAVE STEWART der zweite im Bunde eines der erfolgreichsten Pop-Duos, das weltweit bereits über 80 Millionen Tonträger verkaufte – die EURYTHMICS. Mit seinen SPIRITUAL COWBOYS aber, die er unmittelbar nach der Auflösung der EURYTHMICS 1990 gründete, hatte er mit Pop nicht mehr sonderlich viel am Hut, sondern bevorzugte breit instrumentierten, straighten Rock, an dem gleich drei Gitarristen, zwei (!!!) Schlagzeuger, ein Keyboarder und ein Bassist beteiligt waren. Und da es anscheinend mit seiner neuen Band recht schnell gehen musste, „borgte“ sich Stewart einen Schlagzeuger auch noch gleich von CHRISSIE HYNDE (PRETENDERS) und den Gitarristen JOHN TURNBULL als ehemaliges Mitglied von IAN DURY & THE BLOCKHEADS, die durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit der musikalischen Neuausrichtung von Dave Stewart aufwiesen. Mit diesem Namen konnte man dann sogar trotz völlig neuer Band einen Auftritt im Rockpalast ergattern, der 1990 in Köln stattfand und den es nunmehr als dickes Digipack mit zwei Audio-CDs und der DVD vom Konzert sowie als Doppel-LP käuflich zu erwerben gibt.

Und in punkto Köln kamen bei DAVE STEWART gleich noch ein paar Erinnerungen an seine „halluzinogenen Tage“ auf, da er dort seinen ersten Deutschland-Gig überhaupt im Frühjahr 1981 hatte, als Lennox & Stewart ihr EURYTHMICS-Debüt „In The Garden“ präsentierten. Nun also war er erneut in Deutschland, doch das Konzert selber ist allerdings kein wirkliches Highlight in der Rockpalast-Ära, was in erster Linie an dem insgesamt nur mittelmäßigen bis schwachen Gesang aller beteiligten Musiker liegt. Besonders die Background-Gesänge der Gitarristin und des Bassisten sind – gelinde ausgedrückt – ziemlich gewöhnungsbedürftig oder um ehrlich zu sein, einfach nur schlecht.

Auch haben die SPIRITUAL COWBOYS bei ihrer kurzen Band-Ära natürlich nicht einen einzigen bekannten Song oder Hit im Gepäck und oft hat man beim Konzert den Eindruck, es mehr mit einem Warm Up oder einer Generalprobe für Wichtigeres zu tun zu haben. Im Mittelpunkt stehen ständig DAVE STEWART und seine Gitarre, leider aber auch viel zu oft der Gesang. Besonders aber fragt man sich, was die beiden Schlagzeuger dort verloren haben, die erst bei der Zugabe, das beste am gesamten Konzert, richtig in Fahrt kommen. Nicht ein Schlagzeug-Solo, das sicher auch viele im Publikum erwartet haben, wird geboten, dafür aber hüpft einer der beiden Drummer immer mal wieder mitten auf der Bühne rum und stellt sich neben Dave Stewart, damit auch er mal im Rampenlicht stehen darf und nicht nur hinter den Fellen sitzen muss.

Bei „Soul Years“ setzt Mr. Stewart dann in dem dunklen Saal endlich auch seine Sonnenbrille, mit der er bei Konzertbeginn erschien, ab, doch stimmlich fehlt ihm weiterhin der Durchblick, sodass er bei „The Devil‘s Just Been Using You“ dermaßen oft neben der Sangesspur liegt, dass man sich (nicht das erste und auch nicht das letzte Mal) wünscht, während des Konzerts wäre deutlich mehr an den Instrumenten hantiert und wenig oder gar nicht gesungen worden. So verfehlt sogar das tolle Gitarren-Solo gerade in diesem Stück seine Wirkung, weil im vokalen Bereich einfach zu viel „kaputt gemacht“ wurde. Selbst die Zuschauer blicken, wenn die Kamera über sie schwenkt, oftmals ziemlich finster drein.

Womit wir noch einmal beim Konzert-Höhepunkt, der letzten Zugabe, wären. Kurz vor dem Ende von „King Of The Hypocrites“ lässt Stewart ein paar junge Männer im Publikum auf seiner Gitarre rumspielen und zieht einen von ihnen dann auf die Bühne, wo er mit der Gitarre des Maestros und der Band das Stück zu einem interessanten Ende bringen darf. Eine ungewöhnliche Entschädigung für ein Rockpalast-Konzert, das keine Chance auf die Ruhmeshalle dieser Konzertreihe hat.

FAZIT: Ein echtes Rockpalast-Sammlerstück, aber keine musikalische Live-Meisterleistung … Mehr gibt es zu diesem Konzert von DAVE STEWART nicht zu sagen, außer, dass es kein Wunder ist, dass die Ära der SPIRITUAL COWBOYS auch recht schnell – bereits nach dem zweiten Album - wieder endete und DAVE STEWART sich 1999 erneut mit seiner ANNIE LENNOX für kurze Zeit zu den EURYTHMICS vereinte. Recht interessant ist auch der DVD-Bonus, ein Interview bei dem HOLGER CZUKAY von CAN mit dabei ist, der für die EURYTHMICS schon das French Horn gespielt hatte, was vielen sicher neu sein wird! Außerdem singt Stewart Backstage eine Ballade, die bis dahin noch nicht veröffentlicht war und beweist zugleich viel Sinn für Humor und eine wahre Leidenschaft für das F***-Wort.

PS: Diese Konzertaufnahmen gibt es in den unterschiedlichsten Formaten, weswegen die Wahl für eines davon sicher recht schwer fällt – als da wären:
* DVD
* DVD + 2 CD
* Doppel-LP

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3841x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • CD 1 (47:42):
  • Intro / Hey Johnny (LP A/1)
  • Victim Of Fame (LP A/2)
  • Fashion Bomb (LP A/3)
  • Soul Years (LP A/4)
  • The Devil‘s Just Been Using You (LP B/1)
  • Jack Talking (LP B/2)
  • This Little Town (LP B/3)
  • Love Shines (LP C/1)
  • CD 2 (37:08):
  • Party Town I (LP C/2)
  • On Fire (LP C/3)
  • Spiritual Love (LP C/4)
  • Heaven And Earth (LP D/1)
  • Party Town II (LP D/2)
  • King Of The Hypocrites (LP D/3)
  • DVD (100:00):
  • Komplettes Konzert – Titel wie auf CD 1 & 2
  • Backstage Interview mit DAVE STEWART und HOLGER CZUKAY von CAN

Besetzung:

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